der Bunker-Kundschafter   

 

                                                                                              

                                                           Herrmann Göring                  Carin Göring, geb. von Fock              seine 2. Frau, Emmy

                                                                        

Einweihung von Carinhall ( 20.07.1937 )
Wie wird dieser " Geschichtsträchtige "  heute  behandelt? Hier wurden Luftkriege, Angriffskriege sowie menschenverachtenswerte Entscheidungen getroffen, die für Millionen von Menschen in Europa zur " Tortur " ausuferten. Nichts deutet heute mehr auf diesen Ort hin, wer ihn eben nicht kennt! 

 

Viele Geschichten zu den verbliebenen Schätzen in Form von Kunstgegenstände ranken sich heute um den, sich durch die Natur verwachsenen, schon bald nicht mehr erkennbaren  Platz  des " Waldhofes ", Carinhall. Einen wichtigen Beitrag zur Klärung und vor allem zur öffentlichen Beschreibung  zur Entstehung von Carinhall liefert das Buch von Volker Knopf und Stefan Martens. Dies ist eine gelungene Veröffentlichung der Tatsachen, die das Refugium um Herrman Göring am besten beschreibt. Hier mal von Oliver Geldszus ein Bericht, der dieses Thema gleichsam optimal zur Kenntnis nimmt:

Kommentar von : OLIVER GELDSZUS
In die Schorfheide, ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet nördlich von Berlin, hatte sich der leidenschaftliche Jäger und spätere Reichsforstmeister Hermann Göring bereits Ende der zwanziger Jahre verliebt. Nach der Machtergreifung 1933 war es dann soweit: In seiner Eigenschaft als Preußischer Ministerpräsident erwarb er unweit von Schloß Hubertusstock ein Grundstück zwischen dem großen Döllnsee und dem Wuckersee. Der Architekt des Berliner Olympiastadions, Werner March, baute Göring zunächst ein einfaches, im skandinavischen Stil gehaltenes Jagdhaus. Es trug bereits zum Andenken an seine 1931 verstorbene schwedische Frau den Namen "Carinhall". Als Hitler nach Hindenburgs Tod 1934 auch die Position des Reichspräsidenten übernahm, wurde zugleich auch Göring mehr und mehr mit der Repräsentation des Dritten Reiches betraut. Für ihn kein unangenehmer Auftrag, konnte er so doch seine aristokratische Neigung der Selbstdarstellung ausleben. Während Hitler Staatsgäste gern auf seinem Berghof empfing, fehlte ihm bislang ein vergleichbares Domizil. In der Logik derartiger Überlegungen wurde schließlich die Entscheidung gefällt, Carinhall zum "ersten Haus des Reiches" auszubauen, um die Möglichkeit zu haben, ausländische Besucher im Berliner Umland in entsprechender Atmosphäre empfangen zu können. In zwei Bauabschnitten 1936 und 1939 wurde die Jagdhütte zu dem berühmten Waldhof erweitert, der noch heute die Phantasien bewegt. Göring selbst griff immer wieder in die Planungen für das üppige Landhaus und den Garten ein. Mit der Ausführung des Baus wurde die heute vor dem Bankrott stehende Philipp Holzmann AG beauftragt. Die Gesamtkosten betrugen letztlich etwa 15 Millionen Reichsmark; rund eine halbe Million jährlich kostete der Unterhalt des pompösen Hauses.Seit Ende des Zweiten Weltkrieges ranken sich die wildesten Gerüchte und Spekulationen um die prunkvolle Residenz des einstigen Reichsmarschalls in der Schorfheide. Görings Sammelleidenschaft – in Carinhall waren Gemälde, Skulpturen, Teppiche, Möbel usw. im Wert von mindestens 600 Millionen Reichsmark vereinigt. Nach neueren Informationen wäre dazu noch beizutragen, daß Göring ja heute, durch die Medien als Kunsträuber bezeichnet, alle Kunstwerke legal erworben hat. Das bestätigte auch im Dezember 1963  der damalige Bundeskanzler Adenauer. Sämtliche Restitutionsansprüche wurden abgelehnt. Zum Verbleib vieler Kunstgegenstände machte Göring Doppeldeutige Äußerungen im Nürnberger Prozess, woraus sich bis heute immer wieder Abenteurer und Schatzsucher nach Carinhall angelockt fühlen und emsig in den Nächten Buddeln. Nach wie vor kommen wilde Gerüchte über geheime Bunkeranlagen und unterirdische Gänge nicht zur Ruhe. Es ist noch darauf hinzuweisen das Carinhall komplett unterkellert war, wobei selbst in der unteren Etage Göring sich ein großes Schwimmbad einbauen ließ. Es ist durchaus möglich das es doch noch was zu finden gäbe nur die Verbindungskorridore sind alle in sich zusammengestürzt.  Zum Mythos Carinhall haben nun Volker Knopf und Stefan Martens das bislang beste und aufschlußreichste Buch zusammengetragen (Görings Reich. Selbstinszenierungen in Carinhall. Ch. Links Verlag Berlin 1999). Die Autoren sind aufgrund ihrer umfassenden Recherchen davon überzeugt, daß es auf dem Gelände "nichts mehr von Wert" zu holen gibt. Ihre minutiöse Dokumentation der Geschichte des Waldhofes läßt kaum noch Fragen offen. Dennoch wird auch weiterhin ein gewisser geheimnisumwobener Schleier den Höhenrücken zwischen den beiden märkischen Seen umspannen.Denn Carinhall war mehr als nur ein gewöhnlicher Landsitz. Von Anfang an hatte Göring den Ehrgeiz, aus seiner Residenz eine Art Lebenswerk zu machen. Zwar gehörte sie dem Staat, und er hatte nur Wohnrecht auf Lebenszeit, doch sollte Carinhall auf ewig mit seinem Namen verbunden bleiben – wenigstens dieses Ziel hat er erreicht. Immer wieder wurde der Waldhof ergänzt und vervollkommnet. In seiner letzten Form umfaßte er einen gewaltigen, zweigeschossigen Mittelbau, in dem u. a. Görings Arbeitszimmer, die Große Halle und der Festsaal untergebracht waren. Davon gingen die langen Wirtschafts-, Gäste- und Bibliotheksflügel nach Osten hin ab. Sauna, Kegelbahn, Tennisplatz und Kino sorgten für Erholung und Unterhaltung der Gäste. Zu den technischen Besonderheiten von Carinhall gehörte neben der Fußbodenheizung die mechanische Reinigung der Abwässer. Im Frühjahr 1944 ließ Göring für seine Tochter das sogenannte "Edda - Schlößchen", ein Nachbau des Potsdamer Schlosses Sanssouci im Maßstab von eins zu zehn, im Garten aufstellen. Zahlreiche ausländische Gäste sind von Göring in seinem Waldsitz in der Schorfheide empfangen worden, unter ihnen der ehemalige US-Präsident Hoover, der Herzog von Windsor und spätere englische König Edward VIII., die Monarchen von Bulgarien und Jugoslawien oder natürlich Mussolini. Doch Göring, der einst Ämter und Kompetenzen wie Jagdtrophäen angehäuft hatte, verlor im Krieg zunehmend an Macht und Einfluß. Nach dem schweren Bombenangriff auf Köln 1942 übte Hitler erstmals offen Kritik an der Luftabwehr des Reichsmarschalls. Nach der Ernennung Speers zum neuen Rüstungsminister im selben Jahr mußte er Zug um Zug seine wirtschaftlichen Befugnisse an des Führers Lieblingsarchitekten abgeben. Infolgedessen zog sich Göring immer mehr in sein Refugium zurück und hortete in Carinhall seine in ganz Europa zusammengesuchten Kunstschätze, unter ihnen so berühmte Gemälde wie da Vincis "Leda" oder Rubens’ "Venus und Adonis". Anläßlich seines 52. Geburtstages am 12. Januar 1945, als halb Deutschland bereits in Schutt und Asche versunken war, legte der nominell noch immer zweite Mann im Staate seinen erstaunten Gästen Pläne für das "Hermann-Göring-Museum" vor, das sich südlich an Carinhall in Richtung Wuckersee anschließen sollte. In ihm wollte er die "bedeutendste Kunstsammlung Norddeutschlands" der Öffentlichkeit zugänglich machen; zu seinem 60. Geburtstag 1953 sollte dieser dritte Erweiterungsbau fertiggestellt sein. Tatsächlich aber war zu diesem Zeitpunkt bereits das Ende Carinhalls abzusehen. Um die alliierten Bomber abzulenken, hatte die Wehrmacht in den letzten Kriegsmonaten am Lübelowsee eine einfache Holzattrappe der Waldresidenz aufgestellt. Als jedoch die Niederlage unausweichlich war, ließ Göring höchstpersönlich einen Tag nach Hitlers Geburtstag am 21. April 1945 seinen prächtigen Waldhof durch eine Pioniereinheit der Luftwaffe mit 24  Fliegerbomben, die elektrisch fern gezündet wurden, zerstören. Bis heute ist der Verbleib der meisten Kunstschätze ungeklärt.  Zunächst besetzte die Rote Armee den zertrümmerten Waldhof und riegelte ihn bis Juni 1946 hermetisch ab. Systematisch durchsuchten die Russen das Gebiet und die umliegenden Dörfer nach Kunstgegenständen. Dabei wurde auch die Gruft Carin Görings am Wuckersee geschändet. In den fünfziger Jahren übernahm die NVA der DDR das gesamte Gelände und das geschichtsträchtige Gelände ein sowie forstete es mit schnell wachsenden Bäumen und Sträuchern auf – so schnell wie möglich sollte Carinhall verschwunden und vergessen sein. Damit kamen die Kommunisten im übrigen "Görings Wunsch" nach, der nichts mehr der Nachwelt von seiner Residenz überlassen wollte. Doch auch die " Größen " der DDR  blieben der Schorfheide treu. Erich Honecker pflegte im ehemaligen Hohenzollern - Jagdschloß Hubertusstock zu residieren; Staatsgäste wie auch Bundeskanzler Schmidt 1981 wurden gern von ihm im erhalten gebliebenen Gästehaus ( Schadehaus ) von Carinhall am anderen Ufer des Döllnsees empfangen.

Mit ihrem Buch wollten Knopf und Martens den "Mythos Carinhall" zerstören. Tatsächlich aber haben sie ihn wohl aus heutiger Sicht neu belebt.

Weg u. Lage - Karte nach Carinhall

               

Das linke untere Bild zeigt in seiner damaligen Bebauung den Eingang nach Carinhall. Heute ist diese Einfahrt von der B109 kommend mit dem Schild " Waldschule " gekennzeichnet. Ein ehemaliger Wirtschaftshof aus der  DDR - Zeit ist hier noch zu finden. An der Tankstelle vorbei schlängelt sich die Strasse am östlichen Ufer des Döllner Sees durch den herrlichen Wald der Schorfheide. Die damals schon asphaltierte Strasse ist heute in Teilstücken der ca. 3,5 km langen Fahrt stark zerfahren. Nach über 60 Jahren aber noch langsam gut befahrbar. Früher war dieses Gelände, ob bei Göring oder zur Zeit der DDR, absolutes Speergebiet. Normalbürger waren hier in keiner Weise erwünscht. Heute hat man ordentliche Kilometersteine mit Richtung und Entfernung am Rand der Strasse gesetzt. Ein gute Orientierung in diesen Teil der Schorfheide wurde im ehemalig langjährigen  Sperrgebiet dem Touristen ermöglicht. 

Neueste Nachricht: Die Landesregierung bedauert diese Förderung der, aus meiner Sicht gelungenen Hinweissteine zum Waldhof " Carinhall "  Hier mal der Artikel aus der Berliner Morgenpost vom 18.11.2006 :

Potsdam /Groß Dölln :  Die Landesregierung hat irrtümlich auf das frühere Anwesen der NS-Politikers Hermann Göring verweisende Wegmarkierungen finanziell gefördert. Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) bedauerte in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage die Mittelvergabe. Im Antrag für die Förderung habe es dafür keinen Hinweis gegeben. Lediglich die Instandsetzung eines Gedenksteins von Kaiser Wilhelm II. sei als Beispiel benannt worden.
Am Abzweig der Bundesstraße 109 bei Klein Dölln (Gemeinde Groß Dölln, Landkreis Uckermark) in der Schorfheide markiert ein Stein mit der Aufschrift "Carinhall" den Weg zum ehemaligen Herrensitz Görings, teilte der Abgeordnete der Linkspartei. PDS, Torsten Krause, mit. Auf der Strecke dorthin und an der früheren Einfahrt befänden sich weitere Steine mit gleicher Aufschrift. Der Regionalverband Schorfheide/Uckermark der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald habe das aus Landesmitteln geförderte Projekt "Steine weisen den Weg" 2002 gegründet. Die einmalige Förderung habe in dem Jahr 18 640 Euro betragen, berichtete Ziegler. Es habe sich um eine ergänzende Finanzierung für eine von der Bundesagentur für Arbeit in Eberswalde (Barnim) bewilligte Strukturanpassungsmaßnahme gehandelt. Aus heutiger Sicht bedauere sie, dass die damals gewährte Förderung zumindest teilweise nicht im Landesinteresse war, sagte die Ministerin Ziegler.

!! Ich bedanke mich für die neuere Information ( 2007 ) in meinem Gästebuch. Das man wohl jetzt Zeit und Geld hatte,  Wegsteine wieder zu übermalen, um den Ort der Zeitgeschichte zu verbergen gleicht einem Streichen aus einem Geschichtsbuch. Wie bei anderen Gelegenheiten eines früheren Gesellschaftssystem kämpft man somit wieder an einer ideologischen Front. Gleichfalls hat man den mit großer Mühe gefertigten Feldstein am Hirschplatz, mit Inschrift " Carinhall ", entfernt !! Das verstehe man nun wer will ? Was hat denn diese Aktion nun insgesamt gekostet? Frau Ziegler sollte sich dann auch dazu äußern!! Wenn in allen Publikationen der Historie gerade über Carinhall in Bezug von Görings verbrecherischen Wirkens geschrieben wird, hat man hier wohl seitens der brandenburgischen Landesregierung  Bedenken, wenn eben das Volk erfährt, daß eben vom  Waldhof Carinhall die Befehle an die Deutsche Luftwaffe gingen, die englischen Städte ( Coventry usw. ) zu bombardieren.  Nur gut das man in Bezug  verschiedener " Entmalungsarbeiten " nicht so korrekt vorging.    !! Siehe auch unten !!......

       

Zur Geschichte des Waldhofes sollte man auch die Lebensgeschichte von Herrmann Göring und seiner ersten Frau, Carin von Fock, die seit dem 07. Juli 1910 mit dem jungen Leutnant  der schwedischen Armee Nils von Kantzow verheiratet war, kennen. Um in der Gesamtheit den Menschen Herrmann Göring einschätzen zu kennen möchte davon Abstand nehmen, hier die Biographie des Mannes niederzuschreiben der eben mal " Wohltäter " der Schorfheide sowie Staatsmann, mit seinen daraus erwachsenen Privilegien, war. Der Waldhof war zu einer Zeit auch Stätte der Weltpolitik sowie ein Haus rauschender Feste. Carin von Fock hat ja den Waldhof in der Schorfheide "nur" in seiner Ausgangsphase kennengelernt. Die großen Umbau und Ausbauarbeiten begannen ja erst Mitte der dreißiger Jahre. Sie verstarb nach einer schweren Krankheit in ihrem Heimatland Schweden am 17.10.1931. Herrmann Göring traf dieses Schicksal sehr schwer was er letztlich aber  zu ertragen wusste. Als dann im Oktober 1933 die Nachricht zu Herrmann drang, daß die Grabstätte seiner Frau in Schweden durch " Pack " geschändet wurde, fasste er den Entschluß Carin in die Schorfheide zur letzten endgültigen Ruhe zu holen. Dies verwirklichte er dann auch in dem er eine Gruft am Nordufer des Wuckersees für die Umbettung von Carin bauen ließ. Am 19.06.1934 wurde auf dem kleinen Friedhof der Insel Lavö nahe Stockholm der Sarg von Carin Göring  exhumiert und in einen mächtigen Sarkophag gebettet. Die Reise begann  dann mit der Eisenbahn über die Ostsee bis nach Eberswalde. Von hier dann ging es mit Eskorte hinaus nach zum Waldhof in der Schorfheide, wo er schließlich am 20.06.1934 ankam. Diese Überführung glich einen Staatsakt mit allen erdenklichen Ehrenbezeugungen. Für Herrmann Göring war dies der freudigste Tag, seine angetraute Frau wieder in seiner Nähe zu wissen. Das Gedenken an seine Frau sollte nun auch in seinem Leben bestimmend werden. Trotz aller nachfolgenden Taten, die durch den Menschen Herrmann Göring als Staatsmann der Welt ja Unheil brachte, sollte man doch hier wenigstens mal die Zeit zum Nachlesen aufbringen. Ich empfehle die Bücher Carin Göring sowie das Buch  " AN DER SEITE MEINES MANNES ". Diese beiden Bücher bilden ein historisches Gewicht, die es  unbedingt zu lesen gilt.

 Die weiteren Bilder zeigen links den damaligen Eingang zur Gruft, in der seine Frau Carin die letzte Ruhestätte fand. Nach der Sprengung von Carinhall plünderten die einrückenden Soldaten der russischen Armee den noch erhaltenen Bereich von Carinhall. Dazu gehörte auch die Gruft. Warum Göring hier nicht rechtzeitig seine " Carin " in Sicherheit brachte ist bis heute völlig unklar. Der heutige Zustand ist auf den unteren Bildern  zu erkennen. 

         Bild v. Carin im 1. Haus

Carinhall: 
Die Namensgebung des Waldhofes erfolgte im Andenken an seine 1. Frau, verst. am 17.10.1931, Carin Göring, geb. von Fock. Ihr widmete er auch die erbaute Gruft am Nordufer des Wuckersees. Dieses Bild hatte er in den meisten Residenzen, die er bewohnte. Ob im Haus auf dem  Obersalzberg oder anderswo, hatte er seine erste Frau immer in seiner Nähe  und wollte sie deshalb mit diesen Bild immer in guter Erinnerung behalten.

 

 

Beisetzungszeremonie, pompös ausgestaltet unmittelbar oberhalb, am Rande des Wuckersees. Jahrelang war war selbst noch nach der " Wende" der Bereich zu erkennen, wo die Gruft genau war. Eingangstreppen waren zu erkennen bzw. sind jetzt noch im Umfeld die damaligen Bepflanzungen ersichtlich. Die Gruft wurde damals durch die herannahenden sowjetischen Truppen  geplündert. Im Frühjahr 1947 wurde durch einen Forstbeamten der Fund von Leichenteilen den zuständigen Stellen gemeldet. Es waren die Gebeine von Carin Göring. Die verstreuten Gebeine wurden dann noch einmal provisorisch beerdigt. Erst auf Veranlassung der Familie von Fock wurde durch den schwedischen Pfarrer Heribert Johansson eine heimliche Exhumierung durchgeführt. Die sterblichen Überreste kamen unter " Wirren " nach Westberlin und wurden dann in  einem Krematorium in Wilmersdorf eingeäschert. Die Urne wurde dann durch den Pfarrer Johansson nach Schweden gebracht, wo diese dann auf den kleinen Friedhof "Lovö" am 17.10.1951 beerdigt wurde. Göring selbst hatte ja, wie schon vorher beschrieben, 30 Jahre zuvor  hier die Umbettung zum Waldhof veranlasst.


     

       Friedhof auf Lovö.....

Die Beerdigung der Urne auf der Insel Lovö ( Insel nahe Stockholm )   erfolgte am 17.10.1951. Möge Carin an diesem Ort ihre Ruhe finden

 

 

Die unteren Bilder zeigen den Jahrzehnte langen Zustand, wobei die Neueren Bilder von 2006 ja " radikale " Vernichtung " durch den Einsatz von Technik zeigen. Warum dies so wichtig war und ist, wird wohl ein " Geheimnis "  der entsprechenden Behörden bleiben.

                 

Anmerkung :
Herrmann Göring hat als Reichsforst und Jägermeister den Grundstein für den heutigen Bestand des Naturschutzgebietes " Schorfheide " gelegt. In einer  gegründeten Stiftung, die Herrmann Göring eigens bestimmte und auch das " Sagen " hatte wurden die Grundsätze der Schorfheide gelegt. Das aus seiner Sicht der Vorsatz von Eigennutz und Selbstherrlichkeit im Vordergrund stand, hat er mit dem Beschluß vom 25.01.1936, ein etwa 60 000 Hektar  ein großes Waldgebiet zwischen den Grenzbereichen der Landkreise Niederbarnim, Angermünde und Templin  zum " Reichsnaturschutzgebiet " erklärt . Ein zu damaliger Zeit einzigartiger Beschluß  zur Erhaltung der Natur  im größten  zusammenhängenden Waldgebiet in Mitteleuropa . Weiterhin hat er im Beschluss 
vom 19. August 1940 angeordnet, daß die in der Nähe von Carinhall liegenden Wiesen und Fahrwege so anzulegen sind , daß von diesen aus das Wild eingesehen werden kann. Am bedeutendsten war aber " Görings "  Grundsatzerlass über die waldbauliche Bewirtschaftung der Schorfheide vom 1. Oktober 1941. Darin wurde angeordnet, daß die Bewirtschaftung der näheren und weiteren Umgebung des Waldhofs Carinhall, einschließlich der dorthin führenden Hauptstraßen „ausschließlich der Waldesschönheit“ zu dienen habe. Es seien „demgemäß Waldbilder von urwaldartigem Charakter mit buntem Wechsel der Holzarten und unregelmäßiger Verteilung der Altersgruppen zu schaffen“. Besonderen Wert müsse hier auf die Erhaltung alter, starker Bäume gelegt werden. Auch müsse dem unkontrollierten Bauen in dem Reservat ein Ende gesetzt werden.

1) Bestimmungen über die Baulichkeiten in der Schorfheide 

2) Jagen in der Schorfheide. H. Göring bestimmte alles...   

3) Die Forstverwaltung der Stiftung " Schorfheide " 

4) Der damalige Sitz der Verwaltung beherbergt heute,  nach wohl großzügiger Renovierung die Schule Groß Schönebeck.

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Im Zuge der damaligen Entwicklung der Schorfheide waren auch Erfolge in der Züchtung von verschiedenen Tierarten, die hier in unserer Heimat zu jener Zeit doch auch vom Aussterben bedrängt waren , zu verzeichnen. Deshalb wurde eigens zu dieser Thematik ein Auftrag an den Bildhauer, Prof. Max Esser  von Herrman Göring erteilt, ein in Stein geformtes Wisent zu Schaffen. Nachfolgend dazu folgende Information:

Das Wisentdenkmal wurde von dem Bildhauer Professor Max Esser meisterhaft geformt. Die auf der Rückseite befindliche Inschrift besagt:
"Einst zog uriges Großwild durch Deutschlands Wälder seine Fährte. Jagd war Mutprobe unserer germanischen Vorfahren. Im Jahre 1934 unter Reichsjäger u. Forstmeister  H. Göring, entstand ein Urwildgehege an dieser Stelle. Viele Tiere, darunter Elch, Wisent usw. sowie spezielles anderes Getier fanden in diesem Gehege hier eine Freistätte und sollten Zeugnis geben vom Tierreichtum des einst von Menschen noch nicht bekannten Deutschland!
Herrmann G. persönlich, weihte dieses Denkmal  im Oktober 1934 ein. Es sollte von Anerkennung  der erfolgreichen Zuchterfolge der Tiere, die im Wildgehege damals  lebten, zeugen.
Im Jahre 1958 wurde das Denkmal nach einer einseitigen Kampagne der " Kommunisten " von seinem Standort entfernt. Doch der Umsichtigkeit von Bürgern des Ortes Eichhorst ist es zu verdanken, daß es 1990 für dieses  Denkmal eine Auferstehung gab. Der ansässige  Forstbetrieb übernahm  das  Ausgraben.
Am 29. Mai 1995 wurde es schließlich in das offizielle Denkmalverzeichnis des Landkreises Barnim aufgenommen. Denn gemäß § 2 Abs. 1 des Denkmalschutzgesetzes ist das sogenannte Wisentdenkmal bei Eichhorst aufgrund seiner geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung schützenswert
Aus dieser Sicht ist es für den Ort Eichhorst, der ja unmittelbar mit der Schorfheide verbunden ist, ein großer kulturhistorischer Gewinn diese Denkmal wieder in Besitz nehmen zu können. Entscheidend ist nicht der evtl. politische Hintergrund eines ehemals Residierenden in der Schorfheide sondern der Effekt des Zusammenspiels zwischen Natur, Tier und Mensch in einem der Größten Reservate Deutschlands bzw. Europas.

 

Noch heute ist das gesamte Gebiet Schorfheide mit 1260Km²  unübertroffen in der Artenvielfalt u. Landschaftsschönheit.  Dies hat sich auch darin bestätigt, daß die Gemeinde Groß Schönebeck,  Herrmann Göring am 5. Februar  1936   zum Ehrenbürger  ernannte. Die Übergabe des Ehrenbürgerbriefes erfolgte durch eine Abordnung von Angehörigen mehrerer NSDAP-Parteiorganisationen auf der Terrasse von Carinhall. Heute passt dieses Ereignis, daß die Würdigung der Gründung eines Naturschutzgebietes bestimmt  und seines gleichen in Europa sucht, nicht mehr in die politische Landschaft. Das Herrmann Göring,  1946 vor dem Tribunal in Nürnberg als Kriegsverbrecher verantworten musste und abgeurteilt wurde  ist mehr als gerecht. Ob aber die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft  es möglich macht, die Geschichtlichen Tatsachen der Gründung der Schorfheide  durch eben diesen Mann vergessen zu machen,  wird wohl nicht möglich sein. Die Schorfheide ist mit dem Namen Herrmann Göring eng verbunden. Ob man nun dies wahrhaben  will oder nicht.          

!! Zum Tag der Aberkennung habe ich bisher keine Informationen erhalten !!  Auf Grund seiner Verstrickung im totalitären NS - Staat hat Göring sich vieler Verbrechen schuldig gemacht. Ehrenbürgerschaften waren seiner Zeit von vielen Städten vergeben worden. Diese sind in Bezug von Göring allerorts aberkannt worden. Ebenso trifft dies für andere politisch Verantwortliche der damaligen Zeit zu.

Herrmann  Göring nutzte sein  Anwesen auch um in der Bevölkerung der Region bzw. auch im Land als volksnaher Politiker zu erscheinen. Viele Empfänge und Feste in Carinhall sowie in der Umgebung des nahen Werbellinsees sind Älteren heute noch in Erinnerung. Ein für diese Epoche des Dritten Reiches bezeichnendes Fest veranstaltete GÖRING am 28. Juni 1939 vormittags, anlässlich der Tagung des Deutschen Forstvereins in Berlin. Mehr als 2.000 Forstleute lud er zu einem „Mittelalterlichen Jagdgelage“ ein. Über vierzig Omnibusse waren notwendig, um die Teilnehmer aus Berlin in die Schorfheide zu fahren, wo am Westufer des Werbellinsees,  Ochsen,  zahlreiche Schweine und Hähnchen am Spieß gebraten wurden und wo unter "Görings" kritischen Augen mit Pfeil und Bogen auf laufende Wisentscheiben geschossen wurde. Auf einem Floß, das auf dem See vorüberzog, tanzte das Ballett der Berliner Staatsoper. Die Rechnungen für diesen Anlass sollen noch einige Jahre Gegenstand von Auseinandersetzungen verschiedener im Kompetenzstreit stehender Dienststellen gewesen sein. Göring ließ in seiner Großmannssucht immer gern andere Bezahlen und blieb somit  im Hintergrund allem Streites . Nur das Feiern selbst genoß er natürlich wie ein „ Feldherr “.

Carinhall in der Schorfheide 

                                        Vom  gegenüberliegenden Ufer des Döllnsees   aus  gesehen ( aus Westl. Richtung )                                                                               Kegelbahn im Keller
     

Bei der Einfahrt aus Friedrichswalde kommend, fährt man an den beiden gut erhaltenen  Postenhäuser sowie den ehemaligen Wachhäusern vorbei.. Am rechten Postenhaus ist noch das Wappen  Herrmann Görings, ein Signum seiner " Selbstherrlichkeit " zu sehen. In der Mitte der Straße ( Sandweg ) findet man noch         den " Faulenzer " des Tores.   Die nachfolgende Baumallee besteht aus jeweils beidseitig zweireihigen Kastanienbäumen. Diese wurden durch das Forstamt teilweise auch mit Neupflanzungen versehen. So ist die gewachsene Kastanienallee, teilweise zu beiden Seiten bis zum Rondell der Zufahrtsstraße in zweier Reihe gepflanzt , eine Augenweide für jeden Naturverbundenen.  Rechts und links der Zufahrtsstrasse zum Waldhof stehen noch beide ehemaligen Wachlokale der Sicherungsmannschaft vom Waldhof " Carinhall ".  Diese sind heute vermietet  und sind in der Substanz  wohl noch recht ordentlich erhalten. Trotzdem sind wohl umfassende Renovierungsmaßnahmen erforderlich, um die Substanz in den nächsten Jahren weiter erhalten zu können. Die Bewohner sind dabei recht interessenlos der Geschichte zugetan. Dieser Weg hier entlang, aus Friedrichswalde kommend, war zu damaliger Zeit der eigentliche Zugang  über das Haupttor  zum Waldhof. Um Gäste und andere Persönlichkeiten damaliger Zeit beherbergen zu können hatte Göring eine gehobene Unterkunft auf der gegenüberliegenden Seite des Großen Dölln - Sees ( Nord - Westliche Seite ) bauen lassen. Diese Haus ist unter dem Namen " Schade - Haus " bekannt und steht noch heute. Nach den Namen seines  persönlichen " Leibjägers " benannt, hatte dieser hier seine Dienst und Wohnräume zur Verwaltung der Schorfheide. In der wechselvollen Geschichte hat dieses Haus vieler Besucher aus verschiedenen Gesellschaftsordnungen der Zeit beherbergt.  Früher waren es die Größen der Nazidiktatur, nach dem Krieg,  zu Zeiten der sozialistischen DDR  fanden hier höchste Staatsgäste der befreundeten Soz. Länder Unterkunft. Oft war, wie bei den meisten Besuchern die Jagd  in der Schorfheide die treibende Kraft hier her zu kommen. Auch fanden hier unzählige Gespräche hochrangiger Persönlichkeiten beider Deutscher Staaten, in Bezug der  Widerannäherung, statt. Die Nutzung des hervorragend in die Landschaft passenden Gebäudes wird heute als gehobenes Tagungshotel " Döllnsee - Schorfheide " weitergeführt. Das  dazugehörig ein Bootshaus, was auch den Wassersport  auf dem Döllnsee ermöglicht, bildet zusätzlich die Möglichkeit die Landschaft über den See zu erkunden. Carinhall hat aus meiner Sicht nichts an Interresse verloren.  Ob Wanderer oder eben auch interessierte finden sich dort ständig im Spaziergang durch den ehemaligen Standort des Waldhofes ein. So zeugen immer  neue frisch aufgeworfene Erdhügel und Gruben im Gelände vom "Pioniergeist" der Schatzgräber. Nur zu finden ist wohl nichts mehr. Nach Jahrzehnten der Absperrung und ungezügeltem Naturwuchs wird wohl " Carinhall " bald endgültig begraben sein.

 .. in Rtg. Waldhof Carinhall                   Insignien v. H. Göring                   ...die Strasse vom Waldhof aus  gesehen  / Kastanienalle, rechts u. links 2-Reihig / Bootshaus v. Forstmeister Schade
   

            Haus der Wachmannschaft links, in Rtg. Carinhall                                           Haus der Wachmannschaft  rechts, in Rtg. Carinhall
     

 

Die beiden Häuser der damaligen Wachmannschaften sowie die beiden Torwachhäuser  wurden im Jahre 1943 fertiggestellt. Lange Jahre hatte sich hier nichts verändert. Jetzt hat man diesen beiden Häusern nun ein neues Dach gespendet. Die Mieter werden sicher dankbar dies zur Kenntnis genommen haben.    

  

Eingangsportal des Haupthauses vom Waldhof " Carinhall " /  Einweihung von Carinhall ( 20.07.1937 )  jährt sich in diesem Jahr ( 70 )

Der Weg zum Hauptgebäude führte durch ein mächtiges Portal, daß ca. 7 Meter in den Innenhof hineinragte. Das Portal wurde mit einer Dachterrasse ausgestattet auf dem bei Empfängen und anderen gesellschaftlichen Besuchen Ehrenposten in Stellung gingen. Dies war besonders wichtig beim Empfang von Staatsgästen die aus vielen Ländern der Erde bei " Herrmann " die " Klinke " putzten. Benito Mussolini, der König von Thailand, Polens Außenminister Beck, Japans Aussenminister Matsuoka oder  der britische Botschafter in Berlin, Sir Neville Henderson sowie viele andere waren hier auf dem Gelände des  Waldhofes " Carinhall " Gast.  Die unteren Bilder Zeigen das Eingangsportal sowie einen teil des Wohnzimmers und Arbeitszimmers des " Hausherrn ". Auch das Gästehaus seiner Zeit, auf der gegenüberliegenden Seite des Dölln - Sees, hat die Kriegswirren überstanden und ist, nachdem die DDR Regierung dieses Haus nutzte, heute ein gepflegtes Hotel. Weitere Bilder sind die Ansicht des Hauses von der Seeseite her sowie der noch heute vorhandene Springbrunnen. Selbst die blaue Wandfarbe ist noch heute gut erhalten.  Die beiden anderen Bilder zeigen wie noch heute dort intensiv "gebuddelt" wird. Es so viele Kellerräume verschüttet das so manch einer eben die Illusion hat hier noch ein besonderes Stück vom Reichsmarschall zufinden. Auch die Freitreppe zur Bibliothek ist noch heute zu finden. Diese war ebenfalls unterkellert, was man an den " Buddelaktionen " feststellen kann.                                                                   

   

  

Im unteren Bild ist Herrmann G. auf seiner Terrasse seines Hauses am Obersalzberg mit einen seiner Jungen Löwen. Auch ein Sockel mit einem übergroßen Löwen  hat er  in der Nähe zum Bezug seines "Hobbys" aufstellen lassen. Da er hier in Carinhall eine lange Zeit zubrachte war das " Löwenhobby " ein für ihn wichtiger Zeitvertreib. Selbst bei besuchen politischer Größen waren die Löwen in der Anlage von Carinhall unterwegs. Meist waren die jungen Raubkatzen in einem Löwenzwinger untergebracht der von den Hausangestellten mit größter Sorgfalt sauber gehalten werden mussten.  Auf seinen Reisen zu seinen anderen Häusern, ob Romintener Heide, Berlin, der Obersalzberg  sowie zu seinen " Jagden ", nahm er die kleinen " Raubkatzen " immer mit.  Bevor diese ausgewachsen waren und ihm selbst evtl. gefährlich werden konnten gab er sie an Tierparks ab.

         Herrmann MP3             

 

Das war alles, was nach der Sprengung übrig blieb vom einstigen Landsitz " Carinhall ".    80 Fliegerbomben, verdämmt in den Kellern des Waldhofes schafften ein Inferno der Zerstörung. Nichts sollte der Nachwelt erhalten bleiben. Erstaunlich, daß der Braunschweiger Loewe noch seinen Platz halten konnte.

Der  Landsitz vom Preußischen Ministerpräsidenten Herman Göring war in der Bauausführung sowie in der Naturverbundenheit zur Landschaft ein Prunkbau  im Wald  der Schorfheide. Der gesamte Gebäudekomplex, in dem sich selbst noch Ende April 1945 ein kleiner Rest von Görings  gehorteten Schätzen befand, war für das Sprengkommando ein sagenhafter Anblick. Die Sprengung erfolgte schließlich am 28. April 1945 des späten Vormittags, auf persönlichen Befehl  Herrmann  Görings. Dazu hatte man das gesamte Gelände des Waldhofes mit  80 Fliegerbomben, für die totale Zerstörung vermint, und letztendlich bei Sichtung der ersten Russischen Vorposten auch zur Detonation gebracht. Diese war gewaltig und hat vollendete Tatsachen geschafft. Es sollte auf Anweisung des "Reichsmarschalls" nichts übrig "bleiben". Das gesamte Gebäude bzw. Anwesen war mit unterirdischen Gängen, die auch in Verbindung  zu seinem Privat - Bunker  standen, versehen. So hatte Göring, diesen für seine persönliche Sicherheit installieren lassen. Dicht am Döllnsee gelegen konnte man auch durch einen weiteren unterirdischen Gang unbemerkt ins Freie gelangen. 1993 wurde der Eingang zum Bunker  durch einen " Schatzsucher " der Region freigelegt. Im Mai 1998 wurde dann dieser auf Veranlassung der zuständigen Forstbehörde wieder verschlossen bzw. zugeschüttet. Zuvor richtete man diesen Bunker jedoch als Überwinterungsquartier für seltene  Fledermäuse ein. Einflugsröhren ermöglichen diese ihre Behausung Nutzen zu können. Auch hat heute sich die Natur wieder das zurück geholt was einst inmitten des Waldes in Gigantismus entstand. Carinhall ist heute ein Ort der nur durch ältere in der Region bzw. durch Bücher und Schriften in seiner vollen Geschichtlichen Tragweite  erklärt werden kann.  Das selbst aus dieser herrlichen Naturlandschaft Kriegsentscheidungen getroffen wurden  die für unzählige Menschen in Europa Leid und Elend bedeuteten, sollte aber nicht vergessen werden.

Nach fast 60 Jahren Vergangenheit wird dieser Ort  heute noch  von vielen Interessierten besucht. Auch sieht man immer wieder neue Grabungen am  Ort  um vielleicht noch etwas vom damaligen " Hausherr " zu finden.  

Privat-Bunker H. Görings, Zugang zum Luftschutzbunker, rechts : Zustand heute, mit Einflugseingänge für Fledermäuse

       

                                                    seit 1993                  Findling "Carinhall" am Hirschplatz ( Parkplatz )          seit 2006                                    April 2007

                                                                                  

Der linke Findling wurde damals leider nicht korrekt mit der Inschrift " Karinhall " versehen. Dies hat man jetzt im Jahre 2006 mit einem Neuen Stein nachgeholt. Der Schriftzug " Carinhall " ist jetzt wieder OK. Der Findling selbst ist größer und liegt jetzt an der Auffahrt am Hirschplatz. Man hat sich sehr große Mühe gegeben hier den Ort wieder erkennbar zu machen. !! Doch was nun? Dieser Stein des Geschichtlichen Hinweises ist nicht mehr erwünscht??? April 2007, der markante Feldstein ist weg !!!

 

Herrman Göring  hatte in seiner " Amtszeit "viele Anwesen und Ländereien im Deutschen Reich, auf denen er seine Feste u. Leidenschaften  Fröhnen konnte. So war ja z. B. der "Reichsjägerhof Rominten" ( Ostpreußen ) , identisch dem Carinhall nachgebaut. Hier in der " Rominter  Heide " hat er sich besonders  seiner Jagdleidenschaft hingegeben. Dieser Beschäftigung ging er auch  bei seinen aufenthalten in " Carinhall " nach. Die Jagdhütte in den bayerischen Alpen wurde von Göring bei seinen Aufenthalten am Obersalzberg genutzt. Gleichfalls war sein Haus auf dem Obersalzberg für Göring und seine Familie ein Ort der Erholung. Hier bei seinen getreuen der Politik und Wirtschaft konnte er bei vielen Treffen mit Vertretern der Wirtschaft und Rüstung seine Luftwaffe entscheidene Impulse für den bevorstehenden Krieg verleihen.  Die bayerische Forstbehörde ließ dieses sehr komfortable Jagdhaus ohne zwingenden Grund,  1949 abreissen. Ein fataler Fehler einer Behörde, die sich an der Vernichtung von Deutschem Staatsgut mit beteiligte. So, ja heute noch schlimmer, hat sich das Land Bayern dem Abriss vieler geschichtlich wertvoller Zeugnisse des Reiches entschlossen. Nichts soll im Pr5inzip daran erinnern das Berchtesgaden ein 2. Hauptstadt des Reiches war.  Anders im hohen Norden unserer Republik, wo sich einst eben auch Herrmann Göring an den Wellen der Nordsee im weißen Strand tummelte. Hier ließ er das später genannte " Min Litten " Haus am südwestlichen Ortsrand von  Wenningstedt auf der Insel Sylt bauen. Die Sylter waren damals ihm gegenüber aufgeschlossen und hatten keine Abneigung in dieser durch den Nationalsozialismus geprägten Zeit. Erst als gravierende Bestimmungen in Form von Diskriminierung der Erholungssuchenden die wirtschaftliche Lage der Insel ins Wanken brachte protestierten die " Insulaner " gegen diese Willkür des "Herrschenden". Das Haus war Privateigentum von Emmy Göring und wurde erst lange nach Kriegsende, im Jahre 1961,  an sie zurückgegeben. Sie verkaufte  es  wenig später. Bei entsprechender Gelegenheit werde ich es auf Sylt mal aufsuchen, da das Haus ja heute noch wohlbehalten noch  steht. Ein weiteres Haus, daß sog. " Jagdhaus Darß" auf dem " Darß " an der Ostsee wurde 1935 erbaut. Wie oft Herrmann Göring dies nutzte ist mir nicht bekannt. Den Krieg überstand auch dieses Gemäuer recht gut. Leider brannte es 1954 aus unerklärlichen Gründen völlig aus. Die Ursache wurde wohl auch nicht bzw. nie ermittelt. Weitere Immobilien im Eigentum von Herrmann Göring  waren noch Wohnungen sowie andere Besitztümer unterschiedlichster Art, die er in seiner Position in unterschiedlichster Weise nutzte..

Strandhaus " Wenningstedt " auf Sylt, damals und heute  /   Jagdhaus Darß, 1954 abgebrannt.   /   In den Alpen : Jagdhaus " Röth ", abgerissen im Frühjahr 1949  /      Berchtesg. / Obersalzberg
                                                                                                                                                               

Reichsjägerhof " Rominten " :
Standort an der heutigen Grenze des Königsberger / Kaliningrader Gebiet, zwischen Polen u. Rußland, ca. 15 Km nordöstlich von Goldap . Das Haus wurde im Blockhausstil erbaut. Die Ähnlichkeit mit Carinhall war durch die Anordnung von 2 Seitenflügeln zum Haupthaus, die damit einen Innenhof umschlossen, unverkennbar. In der Funktion diente es zum Anfang Göring als Jagdhaus, wobei es nach dem Beginn des Rußlandfeldzuges  als Hauptquartier genutzt wurde. Der Bauplatz für den Jägerhof Rominten befand sich in mitten eines Altholzbestandes aus Kiefer und Fichte. Dieser Standort wurde im September 1935 von Göring persönlich ausgewählt. Die Stelle lag auf einer sanften Hügelkuppe, etwa 30m entfernt von einem Steilhang, der ungefähr 15m zum Fluß "Rominte" abstürzt. Die "Rominte" ist der beherrschende Waldfluss der Rominter Heide, der hier stark gewunden  und umsäumt von Wiesen in nordwestlicher Richtung fließt. Der Punkt war wegen der Aussicht in das "Romintetal", die man von hier aus hatte, bereits zur Zeit, als Kaiser WILHELM II. in dieser Heide jagte, unter dem Namen „Bellevue“ bekannt. Der Auftrag zum Bau des Jägerhofs wurde im Wettbewerb unter sechs Architekten erteilt, die Göring mit der Ausarbeitung von Plänen nach einem gemeinsam aufgestellten Programm beauftragt hatte. Doch der Krieg suchte auch diesen Ort heim. Der Hof wurde am 20.10.1944 , auf Grund der näher rückenden Front und der zu erwartenden Zerstörung durch die russischen Truppen, vom allein zurückgebliebenen Hausmeister  in Brand gesteckt. Diese Zerstörung  wurde planmäßig unter der  Aktion    " Johannisfeuer "  ausgeführt. Heute bilden klägliche Mauerreste den Rest einer geschichtlichen Epoche durch Prominente Herrschaft. Alles ist verwachsen bzw. man findet nur als Kenner den genauen Standort des ehemaligen Hofes in der Romintener Heide.
Bilder dazu waren nicht verfügbar!!!!

                               

 

Skulpturen aus " Carinhall "

Ein besonderes Stück der Skulpturen von Carinhall fand sich jetzt in der Stadt Eberswalde wieder. Lange Zeit unbeachtet stand die " Reitende Amazone ",  früher vor dem Eingangsportal von Herrmann Görings " Waldhof Carinhall " , unbeachtet in der Nähe des Marktplatzes von Eberswalde. Jetzt , nach optimaler Restaurierung fand die Skulptur  Aufstellung auf einen erhabenen Sockel, wo der Namen des Erschaffers  Franz von Stuck in den Sockel eingearbeitet wurde.  Ein würdiger Platz im  heutigen neu gestalteten Stadtpark. Diese Skulptur ist ein " Kleinod " das es sich gelohnt hat  zu erhalten. Für die meisten  vorbeiziehenden Spaziergänger ist die Herkunft  dieser  Skulptur  wohl nicht nachvollziehbar. Schade das man in dieser Frage keine Informationstafel gesetzt hat. Aber das ist wieder so eine Sache mit der Deutschen  Geschichte.

                                                        Im Stadtpark von Eberswalde            --------------------     die " Reitende Amazone "       -------------  !!  ihr Standort früher  im Innenhof von Carinhall !!

 

Ein weiterer Kunstgegenstand, der durch die Sprengung von Carinhall nicht beschädigt wurde, war der in Bronze gegossene  überlebensgroße Rothirsch, der von Johannes Darsow für die 1937 stattfindene  internationale Jagdausstellung in Berlin, ausgestellt wurde. Dieser wurde nach Ende der Ausstellung dann nach Carinhall gebracht und am nach ihm benannten " Hirschplatz", am westlichen Ende der Kastanienallee aufgestellt. Heute steht der Bronze-Hirsch an der Freilichtbühne des Tierparks Berlin - Friedrichsfelde. Wie ich finde, ein ebenfalls optimaler Platz für einen kulturhistorischen Gegenstand.

 

 

 

Carinhall-Site